Abgeschlossene Projekte

Im Forschungsprojekt EMOLSE 2020 wurden die Einsatzmöglichkeiten von elektrisch angetriebenen Lastkraftwagen im Straßengüterverkehr (Schwerlast) durch die Forschungsgruppe Elektromobilität und erneuerbare Energien (E²-Team) der Hochschule Fulda untersucht.

Für die reibungslose Versorgung von Menschen mit Gütern, sind Lastkraftwagen von essentieller Bedeutung. Die bisher überwiegend mit Dieselkraftstoff betriebenen Lastkraftwagen verursachen allerdings auch Umweltbelastungen (z.B. Emissionen von Kohlendioxid (CO2), krebserregenden Partikeln, Stickstoffoxiden (NO x), sowie Lärmemissionen). Um den Zielkonflikt zwischen der reibungslosen Güterversorgung und dem Schutz der Umwelt zu lösen, ist es notwendig, alternativ angetriebene Nutzfahrzeuge in der Logistik zu verwenden.

Im Vergleich zu Dieselfahrzeugen verursacht der E-Lkw bei Verwendung von Strom aus erneuerbaren Energien lokal keine Emissionen und weniger Lärm. Diese Effekte tragen zur Steigerung der Lebensqualität von Menschen insbesondere im innerstädtischen Bereich bei. Im Gegensatz zu Dieselfahrzeugen unterliegen E-Lkw allerdings logistischen Restriktionen (u.a. Reichweite, Nutzlast, Ladezeiten) und verursachen höhere Investitionskosten, die bisher die Verbreitung von E-Lkw in der Logistik hemmen.

Innerhalb des Forschungsprojektes wird ein E-Lkw (zulässiges Gesamtgewicht 18 Tonnen) bei mehreren hessischen Speditionen unter Alltagsbedingungen erprobt. Die wissenschaftliche Begleitung übernehmen hierbei Mitglieder des E-Teams aus den Fachbereichen Wirtschaft und Elektro- und Informationstechnik um folgende Schwerpunktthemen gemeinsam mit den Speditionen zu betrachten.

Elektromobile Nutzfahrzeuge wirtschaftlich und nachhaltig einsetzen (EN-WIN)

Ziel des Forschungsprojekt EN-WIN war es, durch den wirtschaftlichen und ökologisch sinnvollen Einsatz von elektromobilen Nutzfahrzeugen (e-Nfz) einen Beitrag für die klima- und energiepolitischen Ziele im Sektor Verkehr zu leisten und geeignete Einsatzgebiete für e-Nfz aufzuzeigen.

Bislang existieren kaum Erfahrungswerte für schwere elektromobile Nutzfahrzeuge (E-Nfz). Durch die Aufnahme und Analyse der täglichen Fahr- und Plandaten von Logistikdienstleistern soll erstmalig ein Soll-Ist-Abgleich für schwere Nfz ermöglicht werden. Hierzu werden über 18 Monate Feldversuche mit Lkw mit zulässigen Gesamtgewichten von 3,5t, 7,5t, 18t und 26t durchgeführt und ein 26t schweres E-Nfz neu entwickelt. Für die E-Nfz wird zudem eine praxistaugliche Methodik entwickelt, die es erlaubt, den täglichen Fahrzeugeinsatz so zu steuern, dass E-Nfz stets den Strecken/Touren zugeordnet werden, die aus ökologischen und/oder wirtschaftlichen Gesichtspunkten am sinnvollsten sind.

Aufgrund der verschiedenen Fahrzeugklassen und dem wissenschaftlich begleitenden Einsatz in unterschiedlichen Logistikbereichen, leistet EN-WIN einen Beitrag für die klima- und energiepolitischen Ziele im Sektor Verkehr. Die Projektpartner setzen die Fahrzeuge u.a. in der Textil- und der Lebensmittellogistik ein. Durch die Einsatzbereiche werden insbesondere Erfahrungen in der umweltfreundlichen Logistik im Stadtverkehr gesammelt.  

HyWheels

Wasserstoffbasierter Wirtschaftsverkehr in Osthessen zur Einsparung von Emissionen in der Logistik und im Straßenverkehr

Im Rahmen des Wettbewerbes „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ haben sich 2019 über 40 Akteure zusammengeschlossen und ein Grobkonzept in der Kategorie HyExperts eingereicht. Ziel des Grobkonzepts ist der Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Osthessen und die Einführung von 1.000 Brennstoffzellen (BZ)-Fahrzeugen. Aus dem Grobkonzept ist das Projekt HYWHEELS – wasserstoffbasierter (Hy) Wirtschaftsverkehr in OstHessen zur Einsparung von Emissionen in der Logistik und im Straßenverkehr – entstanden.
Das Grobkonzept wurde vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) auserwählt und hat eine Förderung von 300.000 € für die Erstellung des dieses Feinkonzepts erhalten.
Das Feinkonzept wurde von der Stadt Fulda beauftragt und von Ende 2020 bis Mitte 2021 erstellt. Insgesamt haben über 120 Akteure die Erstellung des Feinkonzepts unterstützt und sowohl ihr Interesse als auch inhaltliche Schwerpunkte aktiv eingebracht.
Das Konzept zeigt, wie in den nächsten Jahren großskalig BZ-Fahrzeuge im Wirtschaftsverkehr, insbesondere BZ-Lastkraftwagen (Lkw), eingeführt und eine grüne Wasserstoffinfrastruktur in Osthessen aufgebaut werden kann. Dabei liegt ein Schwerpunkt darauf, dass das Konzept als Blaupause für andere Regionen und Unternehmen in Deutschland dient, die ebenfalls BZ-Antriebe im Schwerlasttransport einsetzen möchten.
Grundsätzlich haben BZ-Fahrzeuge eine höhere Reichweite als batterieelektrische Fahrzeuge. Der Einsatz von BZ-Fahrzeugen bietet sich vor allem dort an, wo rein batterieelektrische Fahrzeuge konventionelle Fahrzeuge nicht eins zu eins im Betrieb und im Nutzerverhalten ersetzen können. Das gilt häufig für Verkehre mit hohen Tagesfahrleistungen und / oder bei Fahrzeugen mit einem hohen Gesamtgewicht. Die Tankzeiten sind vergleichbar mit konventionellen Fahrzeugen. Dadurch können konventionelle Fahrzeuge häufig im Betrieb ohne größere Anpassungen des Nutzerverhaltens und von Routen / Umläufen ersetzt werden.

Die Technologie wird mittlerweile in verschiedensten Fahrzeugklassen, von Flurförderzeugen (FFZ) über Pkw bis zu SNF, in Serie verbaut. Perspektivisch ist davon auszugehen, dass durch Fördermöglichkeiten von Bund und Ländern, sowie durch Weiterentwicklung der Technologie die Anschaffungskosten in Zukunft sinken.

Quelle: Hyundai Hydrogen Mobility AG